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Radikal-konstruktivistische Gedanken der polemischen ART zum Thema digitale Kommunikation

By Januar 15, 2016 Oktober 11th, 2016 No Comments
Digitale Kommunikation

Wissenschaftliche Argumentationen, das hat die Vergangenheit recht häufig gezeigt, werden recht oft als Spinnerei aus dem Elfenbeinturm abgetan und verfallen dann dem Postman´schen Und-Jetzt-Phänomen. Um also Gehör finden zu können, bedarf es im Umkehrschluss dann wohl eher einer wissenschaftlichen Polemik: Einfache Thesen, verpackt mit dialektischer Rabulistik, die man dann dialogisch in die Zielgerade bringen kann.

Kleiner Test, man verfasst eine lapidare These, die in den allgemeinen Zeitgeist passt, wie etwa: 

Unsere abendländische Kultur ist auf dem absteigenden Ast

Um diese These gesellschaftsfähig zu machen, müsste man natürlich noch krasser formulieren und dann so etwas wie voll im Arsch“ sagen, dann wäre man auch jugend- und hartz-vier-fähig. Auch auf einen wissenschaftlichen Exkurs zu Spengler´s Untergang des Abendlandes müsste man selbstverständlich verzichten (obgleich man ihn dann zur wissenschaftlichen Argumentation natürlich wieder im Hinterkopf behalten müsste). Die zu erwartende Antwort aus dem irritierten Volk zu dieser These: Die Flüchtlinge sind Schuld. Einfach also. 

Bis hierhin konnte zwar die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Polemisierung noch nicht gezeigt werden, als Einstieg in eine mögliche (rabulistische) Deduktionskette wie der Pöbel sie liebt, erscheint das Beispiel jedoch hinreichend tauglich zu sein. Definitive Entscheidung somit für These eins:

Der Untergang des Abendlandes – Herleitung eines kulturellen Ist-Zustandes auf polemischer Basis

Die entscheidende Frage ist an dieser Stelle: Wenn man von einem Untergang des Abendlandes spricht und dann wohlmöglich noch den Verlust von humanistischen Bildungsidealen beklagt, liest dann jemand noch so lange Texte? Bis zum Fragezeichen umfasst der vorliegende Text 1.490 Zeichen (ohne Leerzeichen und Überschrift). Das entspricht etwa der Zeichenanzahl, die von Google für eine entsprechende SEO Relevanz vorgeschlagen wird. Aus wissenschaftlicher Sicht könnte man jetzt eine Kontrollfrage   installieren oder aber die weiter oben angedrohte Polemik in Stellung bringen und eine weitere Forschungsfrage in den Raum stellen, deren (im Vorfeld natürlich schon lange bekannte) Antwort man dann in einem weiteren Schritt zur provokativen These verdichten kann.

Digitale Kommunikation: Zurück in die Höhlen vs. Aufbruch in Richtung digitale eMotionalitä

Provokative Einstiege sind in polemischen Diskussionen immer gut, deshalb die Frage: 

Entwickeln wir uns zurück in die Lascaux´schen Höhlen oder entwickeln wir und nach vorne zu einer neuen symbolgetriebenen Sprache. These zwei auf dem langen Weg zu einer emotionalen Symbolik somit:

Reduce to the Max: Auf Symbole reduzierte Kommunikation

Digitale eMotionalität wurde bereits an anderer Stelle in Verbindung mit Programmatic Advertising skizziert. Hier nun soll digitale eMotionalität als Antwort auf eine digitale Kommunikation, i.e. eine allgemein gefühlte Reduktion der Sprache in Stellung gebracht werden. Durch Twitter und Co. wird die abendländische Bildung (auf die alle so stolz sind) auf 140 Zeichen beschränkt. Bei Facebook ist man bereits bei einer Symbolsprache angekommen: I LIKE? Ein Daumen steht für eine neuen emotionale Kommunikation. Um erfolgreich in der Polemik verweilen zu könenn, wäre zu prüfen, ob die Gesellschaft durch die Sprachreduktion hemmungslos verblödet oder ob wir uns dadurch auf eine höhere Meta(sprach)ebene begeben.

Reduce to the Max war einst ein Slogan aus dem Hause Pepsi, lehrbuchhaft auf den Punkt gebracht durch den Viralclip mit Jeff Gordon, der es bei Youtube auf über 45 Mio. Views brachte, wobei allerdings der Clip das Maximum an Vitalität an den Start brachte, also zurück zum Ausgangspunkt: Die Reduzierung auf das einzig wahre und wichtige 8sofern es das gibt) scheint im Big Data Zeitalter als permanentes Postulat im Raum zu stehen. 

Big Data: Der lange Treck ins gelobte Land der werblichen Symbolik

Big Data schwebt als großes Thema omnipräsent über diversen gesellschaftlichen Diskussionen. Im Jahr 2012 erschien ein SPIEGEL eine Datenverkehrprognose für das Jahr 2016 wonach ein Datenvolumen von 1.300.000.000.000.000.000.000 Byte prognostiziert wurde, das ist mehr als ein Zettabyte und entspricht 328 Milliarden DVDs. 2015 befürchtete eine Seagate Studie, dass Big Data bereits 2016 füeinen Speicher-Engpass sorgen kann und das 2020 ein Speicher-Volumen von 6 Zettabytes fehlen könnte. Zahlen in der Größenordnung wie gerade gezeigt, wirken für den einen oder anderen natürlich recht bedrohlich. Umso verständlicher, dass nach technischen Lösungen gesucht wird, mit denen man Herr der Datenflut werden kann. 

Ansätze zur Reduktion der Komplexität kommen ohne Zweifel aus dem Bereich der Semantischen Technologien. Kurzfassung: Modellierung menschlichen Wissens (dass menschliches Wissen auch auf Unbewusstem beruht, wird natürlich in der vorliegenden polemischen Betrachtung außer Acht gelassen). Mit Dengler kann festgehalten werden, dass sich wesentliche Teile des menschlichen Wissens so präzise beschreiben lassen, dass sie von einem Computer verarbeitbar sind. Die Künstliche Intelligenz hat hierfür in der Vergangenheit umfassende Technologien entwickelt.

In der Praxis kommen Semantische Technologien schon seit langem zum Einsatz. Versicherungen beispielsweise haben hier eine lange Tradition (siehe hierzu ausführlich Predictive Analytis). Im folgenden geht es jedoch darum, ob es möglich ist, den semanstischen Teil des menschlichen Gehirn so gezielt anzusprechen, dass man a) eine klare Botschaft platziert und somit b) Marketing Budget optimiert. 

Was bleibt, ist die Frage, ob digitale Kommunikation gleichzusetzen ist mit Semantischer Technologie…???

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