Gestern und vorgestern ging es durch das Netz: Die AMI Leipzig findet in diesem Jahr nicht statt. Ausgerechnet zur Jubiläums AMI sagten fast alle Automobilhersteller ab. Um es vorweg zu nehmen, es waren nicht die schrecklichen Vorkommnisse in Clausnitz und Bautzen, die Autohersteller davon abhielten, nach Sachsen zu kommen, es war ganz schlicht die Frage, ob man über das Marketing Tool „Messe“ noch den Endverbraucher erreicht.
AMI Leipzig vs. disruptive Innovationen
Auf der Homepage der AMI Leipzig kann man lesen, dass von ursprünglich 22 PKW-Herstellern 13 mit insgesamt 17 Marken abgesagt haben. Ein Blick zurück zeigt, dass die AMI bereits im Jahr 2009 knapp am AUS entlang schipperte. Damals waren zwar Dank der Umweltprämie (Abwrackprämie) die Auftragsbücher der Hersteller für Kleinwagen prall gefüllt, aber dennoch blieb die Messe leer. Unser Automagazin sprach von einer Leid-Messe und Lexus hatte statt Autos eine tolle Pianoplayerin am Stand. Die Süddeutsche sprach von „Ruhe an der Ostfront“ und bezeichnete die AMI als Feldlazarett einer kränkelnden Industrie.
AMI Leipzig vs. Mobile World Congress
Und heute geht diese kränkelnde bzw. verunsicherte Autoindustrie lieber nach Barcelona zum Mobile World Congress (MWC 2016) oder auf die CES nach Las Vegas. Über dem automobilen Tagesgeschäft schwebt das digitale Disruptionsschwert: Was ist wenn Google oder Apple zuschlägt….?